Brennnessel-Ziegenkäse-Quiche mit Mandelkruste

Alle kennen sie, die meisten unterschätzen sie: die Brennnessel! Sie in der Küche zu verwenden, wirkt vielleicht erstmal ungewöhnlich, aber gibt man ihr erst einmal eine Chance, überzeugt sie auch den letzten Skeptiker – und das nicht nur geschmacklich.
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Alle kennen sie, die meisten unterschätzen sie: die Brennnessel! Sie in der Küche zu verwenden, wirkt vielleicht erstmal ungewöhnlich, aber gibt man ihr erst einmal eine Chance, überzeugt sie auch den letzten Skeptiker – und das nicht nur geschmacklich. 

In Deutschland gilt die Brennnessel als eine der am häufigsten vorkommenden Krautgewächse überhaupt. Fast das ganze Jahr über kann man die buschigen Ansammlungen dieser Pflanze in einer Vielzahl von unterschiedlichen Umgebungen entdecken. Ihre gezahnten und pfeilspitzenförmigen Blätter sorgen dabei für einen eindeutigen Wiedererkennungswert. 

Aber nicht nur ihr Aussehen ist unverkennbar. Nach einem warmen Sommertag am See oder dem ausgehdehnten Spaziergang im grünen Naherholungsgebiet sind die Quaddeln – brennende, gerötete und angeschwollene Hautirritationen – keine Seltenheit. Für diese leicht schmerzhaften Reaktionen sind die Brennhaare verantwortlich. Diese befinden sich meist auf der Blattoberseite und haben dem kleinen grünen Gewächs zu seinem charakteristischen Namen verholfen. Der Kopf dieser feinen Härchen bricht schon bei geringem Druck und die darunterliegende Spitze reißt eine mikroskopisch kleine Wunde in die Haut. Wird diese wiederrum mit der ameisensäurehaltigen Füllung der Härchen versehrt, so entsteht das wohlbekannte, brennende Gefühl. Dieser ausgeklügelte Verteidigungsmechanismus soll die Brennnessel vor natürlichen Fressfeinden bewahren und sorgte dafür, dass ihr auf den traditionellen Bühnen der europäischen Küche für lange Zeit eine – wenn überhaupt – untergeordnete Rolle zugeteilt wurde.

Die Brennnessel sollte nicht von Straßenrändern gepflückt werden. Gönnen Sie sich hierfür einen kurzen Spaziergang ins Grüne! © Unsplash / Karolin Baitinger

Ihr hoher Anteil an wertvollen Vitaminen, Eiweißen und auch Mineralien wie Magnesium, Calcium oder Eisen, gepaart mit ihrem frischen Geschmack machen die Brennnessel jedoch zu einer gesunden und vielfältig einsetzbaren Pflanze. Und durch feines Schneiden, Walzen (z.B. mit einem Nudelholz), starkes Abwaschen oder Kochen der Blätter, lässt sich ihr unangenehmer Effekt leicht umgehen und sorgt dafür, dass die Brennnessel auf vielfältige Weise zubereitet werden kann. 

 

Kombiniert man sie nun mit cremigem Ziegenkäse und einer knackigen Mandelkruste, wird sie garantiert zur spannendsten Zutat bei Ihrem nächsten Frühlingsbrunch – dafür legen wir sogar die Hand ins Feuer! 

Außen knusprig, innen cremig – die Quiche schmeckt warm & frisch aus dem Ofen genauso gut wie am nächsten Tag! © Laura Diechl

Zutaten:

2 Tassen Mandelmehl
1 TL Thymian 
1/3 Tasse Olivenöl 
3 Schalotten 
3 Zehen Knoblauch 
4 große Hände Brennnessel 
1/4 Tasse Weißwein 
1/2 Tasse Milch oder Hafermilch 
4 Bio Eier 
1/2 Tasse geriebener Ziegenkäse 
Muskat 
Salz 
Pfeffer 

Backofen auf 200 Grad vorheizen. Mandelmehl, Thymian, Olivenöl, 1/2 TL Salz, etwas Pfeffer und 4 TL Wasser vermengen. In eine geölte Springform drücken, dabei an den Rändern hochziehen. Mandelkruste ungefähr 15 Min. goldbraun vorbacken. Inzwischen in einer Pfanne 1 EL Olivenöl erhitzen. Gehackte Schalotten und Knoblauch auf mittlerer Hitze ca. 5 Min. anschwitzen. Brennnessel zugeben und dünsten bis sie zusammenfallen. Wein zugeben und köcheln bis die Flüssigkeit fast verdampft ist. Eier, Milch, Pecorino, 1 TL Salz, Pfeffer und 1 Prise Muskat verrühren. Brennnessel auf die Mandelkruste geben, Eiermischung darüber gießen und ca. 30-35 Min. goldbraun backen. Guten Appetit!

Katharina Pauer

Redaktion