Eins zu Null für R-Beton

Recycling-Beton hat Potenzial. Genau wie die Trendsportart Padel. MINT traf den Architekten Thomas Kammerer auf den neuen Plätzen von SportScheck Allwetter.
TEILEN

Recycling-Beton hat Potenzial. Genau wie die Trendsportart Padel. MINT traf den Architekten Thomas Kammerer auf den neuen Plätzen von SportScheck Allwetter, wo er das nachhaltige Material einsetzt.

Aller Anfang war Gebuddel im Münchner Norden © SportScheck Allwetter

„Ich liebe dieses Produkt“, schwärmt Thomas Kammerer und kann gar nicht aufhören mit seinen Lobeshymnen auf R-Beton. Von der guten Funktionsfähigkeit spricht er und von der Tragfähigkeit, vom optimalen Preis-/Leistungsverhältnis und von den zahlreichen Einsatzmöglichkeiten. Obwohl er anfangs Zweifel gehabt habe. Wie so viele Menschen, die recycelten Beton für ein Material zweiter Klasse halten. Kammerer weiß jedoch, wovon er spricht. Er ist Architekt mit jahrelanger Erfahrung in Sachen Altbau und alter Materialien. Seine neuesten Projekte: Padelplätze.

Der spezielle und aus nicht mehr benötigtem Beton gewonnene neue Beton ist ein idealer Baustein für Padelcourts © SportScheck Allwetter

„Man muss sich das so vorstellen: der Fundamentkranz wird mit Frostschutzkies gefüllt und dann mit Beton, anschließend kommt ein Kunstrasen drauf, letztlich Quarzsand“, erklärt Kammerer den Aufbau der Padel-Courts. Zur Verdeutlichung hat er einen kleinen Block dieses speziellen Einkorn- oder Drainbetons in der Hand. Er ist porös, erinnert an ein Riesenstück Puffreis und man möchte am liebsten reinbeißen. Würde man ihn fallenlassen, würde er zerbrechen. „Wie Knäckebrot“, sagt Kammerer und lacht.

Dennoch: dieser spezielle und aus nicht mehr benötigtem Beton gewonnene neue Beton ist ein idealer Baustein für Padelcourts. Seine Oberfläche ist relativ hart und er wird nicht weich bei Hitze. Er ist ausreichend belastbar und lässt Regenwasser einfach hindurchsickern ins Erdreich. Und falls frostige Temperaturen herrschen? Auch das ist kein Problem, denn Eisklumpen können sich gar nicht erst entwickeln. Ein weiteres Pro: mit im Boot ist das Ingenieurbüro DMU Consult, ein Experte in Sachen Recycling, das in Münchner Baustellen das entsprechende Rohmaterial gesammelt und wiederaufbereitet hat. Nichts musste also teuer entsorgt oder kilometerweit herumgekarrt werden. „Ich werde auf Dauer immer mit Recycling-Beton arbeiten“, sagt Thomas Kämmerer und blickt wohlwollend auf die fünf Plätze, auf denen es heiß hergeht. Gelbe Bälle fliegen über den blauen Kunstrasen. Aus den Boxen tönt Musik. In Kürze wird es hier auch einen lifestyligen Kiosk geben. Auf einer Terrasse aus R-Beton natürlich. Padel ist Sport und Party.

Hier sieht man schon die Begrenzungen – aus recyceltem Beton © SportScheck Allwetter

Auch Oliver Scheck-Poturicek ist begeistert und malt sich Events mit Musik und Drinks aus, spricht von Firmen- und privaten Feiern, Incentives und Spaß-Turnieren. Spaß ist sowieso das Hauptthema. Und die rasch zu erlernende Technik. Wohl deshalb ist Padel die am schnellsten wachsende Trendsportart in Europa. Padel ist eine Mischung aus Squash und Tennis. Die Schläger haben jedoch einen kürzeren Griff und sind nicht bespannt, sondern aus Kunststoff und mit jeder Menge Löcher. Die Regeln sind einfach.

Frostschutzkies, Beton, blauer Kunstrasen, Quarzsand – so wurden die Padelplätze bei SportScheck Allwetter gebaut © SportScheck Allwetter

Die Plätze bei SportScheck Allwetter sind die ersten in München. Doch bestimmt nicht die letzten. Die Nachfrage ist groß. Kammerer hat zahlreiche Anfragen. Aubing, Neufinsing, Ingolstadt, Nürnberg, der FC Bayern – alle wollen Padelcourts. Nachhaltig gebaute vom designierten Padelcourt-Experten Thomas Kammerer. Auch der Bachmaier am Tegernsee und der Stanglwirt haben schon angeklopft.

Heute werden die Bälle kräftig geschlagen. Dass darunter ein recycelter Beton liegt, ist nicht zu spüren © SportScheck Allwetter

Wer Padel mal ausprobieren möchte, ist herzlich willkommen bei SportScheck Allwetter, Münchner Straße 15, 85774 Unterföhring. Alle Infos gibt es hier.

Carolin Fried

MINT-Redaktion