Gebäude als Materialbank

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Es geht voran: Das Buildings As Material Banks-Projekt, kurz BAMB, bringt Schwung in eine funktionierende Kreislaufwirtschaft in der Baubranche. Materialpässe, Tools für reversibles Gebäudedesign und Methoden zur Bewertung sind nur einige der Bausteine.

Bisher wurden Gebäude, die renoviert oder abgerissen werden, downgecyclet oder als Kostenfaktor betrachtet. Der Plan für die Zukunft sieht cleverer aus: Gebäude sollen als Vermögenswert und Lager wertvoller Materialien behandelt werden. Weltweit können somit Rohstoffe im Wert von mindestens 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr eingespart werden – sagt das Weltwirtschaftsfo- rum. Das klingt viel versprechend! Aber geht das denn so einfach? Und welche Materialen sind denn „wertvoll“ und wiederverwertbar?

Da kommt BAMB ins Spiel. Das Buildings As Material Banks-Projekt stellt nützliche Werkzeuge wie Materialpässe, Tools für reversibles Gebäudedesign und Methoden zur Bewertung zirkulärer Gebäudebewertungsmethoden zur Verfügung. Das geht natürlich nicht ohne die relevanten Informationen von unterschiedlichen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette. Diverse innovative Methoden zum reversiblen und transformativen Bauen wurden bereits erforscht. Das Ziel: Materialien über mehrere Lebenszyklen hinweg zu nutzen und wiederzuverwenden. Der Plan: Diese Materialien künftig auf Plattformen und Marktplätzen zu handeln. Digitalisierung spielt hier eine große Rolle. So werden zunächst sämtliche Produkte, Komponenten und Materialien digital erfasst. Und wie Personen bekommen Gebäude einen digitalen Materialpass, der Faktoren wie Energiebilanz und -verbrauch, aber auch relevante Daten für die Kreislaufwirtschaft enthält.

Komplexität ist eine weitere Herausforderung bei der Wiederverwendung und dem Recycling von Materialien und Produkten

Viele Produkte enthalten heute verschiedene Materialtypen und -schichten, die auf unterschiedliche Weise miteinander verbunden sind. Daher bietet bereits die Designphase Potenzial, um ein Produkt oder Ge- bäude so zu gestalten, dass es leicht auseinanderge- nommen, wieder in Betrieb genommen, oder saniert werden kann. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Nutzungsphase. Übers Gebäudemanagement können dabei Informationen über Materialien gepflegt und Veränderungsprozesse wie Umbau oder Sanierung dokumentiert werden.

Alle Akteure müssen also in den Dokumentationsprozess und Informationsaustausch eingebunden werden. Standardisierte Lösungen und Schnittstellen sind das A und O, um den Prozess der Materialbewertung zu (teil-)automatisieren, eine gemeinsame Sprache zu finden und den Nutzen für alle am Bau beteiligten Akteure zu maximieren. Im Materialpass sollen alle relevanten Informationen drinstehen. Um potenzielle Risiken zu reduzieren, einen akkuraten Wert zu ermitteln und auf dem Gebrauchtwarenmarkt zu reüssieren.

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Alexander Aczél

Kreativ Direktor