La Fuga Experience

TEILEN

Im Spa-Hotel Bad Schörgau wird die Welt der Hotellerie umgeformt. Das Tolle daran: fast alles, was dafür benötigt wird, ist schon von Natur aus da – Quellwasser, Holz, lokale Produkte. Klimafreundlicher geht es kaum.

Da fährt man also von Bozen aus ins scheinbare Nichts und plötzlich steht man vor einem traumhaften Hotel! Die Welt scheint hier noch in Ordnung zu sein. Üppiges Grün im Sommer, weißer Zauber im Winter, vollkommene Ruhe, Natur pur. Was aber nicht heißt, dass man hier auf Luxus verzichten muss. Ganz im Gegenteil. Gregor Wenter, der das Bad Schörgau in zweiter Generation führt, tut alles für seine Gäste. Er schöpft aus dem Vollen. Aber nicht mit eingeflogenen Rohstoffen von weit her. Wenter ist ein Öko. Und der wohl kreativste Hotelier weit und breit.

In Bad Schörgau geht es um „La Fuga“, was wörtlich „abhauen“ heißt. Für Wenter und sein Team steht La Fuga zudem für „Laboratory for Future Gastronomy“. Im versteckten Kleinod im ursprünglichen Sarntal kann man also nicht nur vor Alltag und Stress abhauen, sondern in einer Art Forschungslabor für Essen, Trinken, Spa und Hotellerie das Allerbeste erwarten. Das spürt man schon beim Interieur. Heimische Hölzer und Materialien wurden modern interpretiert. Es duftet nach Alpenluft und Holz. Nur 20 Zimmer und Suiten sowie zwei Einzelzimmer gibt es.

Das Wassertreten beim Kneippgang stärkt Kreislauf und Immunsystem © Tiberio Sorvillo – Visualite

Wenters Lieblingsthema ist High-End-Gourmet Essen. Mit Hauben- und Sterneküche hat er allerdings abgeschlossen. Heute denkt er das Thema Essen anders, geht mit Lebensmitteln anders um, möchte wissen, wie sie auf den Menschen wirken. Mit Spitzenkoch Mattia Baroni im Team wird experimentiert und Neues ausprobiert. Uralte Techniken werden mit raffinierten neuen kombiniert. Fermentieren ist eine davon. Es geht aber auch um Pro- und Präbiotik – der Darmgesundheit zuliebe. Salz und Zucker? Höchstens spärlich. Die Rohstoffe kommen aus der Region. Meeresfrüchte gibt es nicht. Dafür heimischen Saibling, der auch mal zum Stockfisch werden kann. „Die Gerichte schmecken komplex, weil die Identität der einzelnen Produkte herausgearbeitet wird“, erzählt Wenter. Jeder Bissen ist ein Erlebnis und ein Fest für Umami, den fünften Geschmackssinn. Umami bedeutet „köstlich“ oder „wohlschmeckend“.

Das Spa-Hotel Bad Schörgau liegt eingebettet im wildromantischen Südtiroler Sarntal @Tiberio Sorvillo - Visualite

Diesen besonderen und etwas anderen Geschmack erlebt man im Restaurant Alpes und vor allem bei der La Fuga Experience, einem Food-Theater in drei Akten. Gespeist wird in der Bauernstube, in der Küche und in der Lobby. Jedes der zahlreichen Gerichte ist eine Überraschung und wird mit einer interessanten Geschichte garniert. Zum Finale sind alle glücklich und wohlig gesättigt statt überfressen. Der Trick dahinter ist die besondere Art des Kochens. Gregor Wenter und Mattia Baroni nehmen La Fuga wörtlich, flüchten vor allen Vorgaben, setzen freigeistig ihre Ideen um, formen eine neue Welt der Gastronomie.

Immer an der Quelle: Im Bad Schörgau wird das natürliche Wasser in der Küche eingesetzt und im Spa © Tiberio Sorvillo – Visualite

La Fuga erlebt man auch im Silhouette-Gourmet-Spa. „Die Kombination aus Anwendungen, passender Küche und Top-Schlafkomfort garantiert einen größtmöglichen Effekt für das Wohlbefinden“, erklärt Spa-Chef Milo das Konzept. Im Zentrum steht die Entschlackung des Körpers. Und der nachhaltige, ökologische Gedanke. So wird etwa die uralte Tradition als Bauernbad weitergelebt und neu interpretiert. Basis ist das, was schon immer da war: das Schörgauer Quellwasser. Im Jahr 1624 wurde es erstmals als Heilquelle erwähnt. Die Natur des Landes steckt auch in den beiden Kosmetiklinien TREHS® und Philip Martins. Latschenkiefer und Mondholz aus dem Sarntal etwa oder Bergheu von der Seiser Alm. Bad Schörgau muss man erlebt haben. Einmal, zweimal, immer wieder.

Heimisches Holz spielt die Hauptrolle in jedem der individuell gestalteten Zimmer © Tiberio Sorvillo – Visualite

Carolin Fried

MINT-Redaktion