Mobil in die Zukunft

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Das Thema Mobilität ist relevanter denn je. Um allen Interessen gerecht zu werden, sind clevere Konzepte und Fingerspitzengefühl gefragt. Auch Bayern muss da handeln. 

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Im Grunde wollen wir ja alle dasselbe: bequem, sicher und umweltfreundlich von A nach B kommen. Schnell und günstig wäre auch noch toll. Seilbahnpfosten vor der Nase wollen wir allerdings nicht so gern. Und Land abgeben für Radautobahnen auch nicht. Das Konfliktpotential ist groß. Weitblick ist gefragt. Es geht um Straßen, Schienen und Verkehrsmittel, um Stau, Umwelt, Vernetzung, neue Technologien und Digitalisierung. Irgendwie auch um völlig neue Möglichkeiten, die noch nicht einmal erfunden sind. Am autonomen Fahren ist man schon dran. An Airtaxis und Drohnen wird bereits getüftelt. Wann wir wirklich durch die Luft zum Meeting oder zu Freunden flitzen steht allerdings noch in den Sternen.

Eines ist sicher: Mobilität ist auf Verkehrswege angewiesen. „Nur auf der Grundlage einer hochwertigen und gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur wird die künftige Mobilität gelingen“, sagen die Experten der Bayerischen Bauindustrie. In Bayern ist zwar das Mobilitätssystem bereits recht gut entwickelt. Das reicht aber noch nicht aus. Vorhandene Straßen, Schienen und Brücken sanieren und ausbauen, moderne Verkehrswege rechtzeitig und neu bauen, so lautet die Devise. Der Bedarf verändert sich schließlich und der Verkehr nimmt stetig zu. Staus und Verzögerungen verursachen hohe Kosten. Zudem schaden sie der Umwelt durch die massive Erhöhung der CO2-Belastung. Ein trauriges Kapitel ist nach wie vor der Güterverkehr. In Deutschland werden nur knapp 20 Prozent der Güter mit der Bahn transportiert, der Rest in Lkw auf den Straßen. Einige unserer Nachbarländer sind da viel weiter.

Im Zug lässt sich viel erledigen. Obendrein ist Bahn fahren umweltfreundlich und bequem. ©iStock

In den Städten wird sich viel verändern.

Wie die Mobilität der Zukunft genau aussehen wird weiß keiner. Fest steht, dass in den Städten viel passieren wird. Dabei geht es nicht so sehr um neue oder zusätzliche Verkehrswege. Es wird darauf ankommen, den vorhandenen Verkehrsraum bestmöglich zu nutzen. Es geht um das richtige Maß zwischen den Interessen der Bewohner, Fußgänger und Radfahrer einerseits sowie den Mobilitätsbedarfen andererseits. Stadt und Umland müssen gut miteinander verbunden sein. Für Menschen, Güter, Nahrungsmittel und Dienstleistungen.

Eine besondere Herausforderung für Städte ist der E-Commerce. Immer mehr Pakettransporteure beanspruchen den knappen städtischen Verkehrsraum, halten häufig und oft in zweiter Reihe, behindern den Verkehr und verärgern andere Verkehrsteilnehmer. Andererseits könnten Car-Sharing-Projekte viel Positives bewirken, die Luft verbessern, wenn es sich um emissionsfreie Miet-Fahrzeuge handelt, Privatfahrzeuge reduzieren und Platz machen für neue Stadtgestaltungsmöglichkeiten wie Grünflächen und Begegnungsstätten.

Vieles ist bereits digital möglich. Die Luft nach oben ist noch offen. © iStock

Eine Publikation, die Aufsehen erregte:

Bayern Mobilität 2030“ wurde vor über sechs Jahren gestartet. Unterstützt wird das Projekt von der Bayerischen Staatsregierung, die in der Verfassung verankert hat, „gleichwertige Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen in ganz Bayern, in Stadt und Land“ zu fördern und zu sichern. In der „POSITION Bayern Mobilität 2030“ werden das Wissen und die Erfahrungen der Bayerischen Bauindustrie sowie einer unabhängigen Expertenkommission gebündelt. An Hand von drei bayerischen Modellregionen (die Landkreise Bayreuth, Berchtesgaden Land und Cham) wird die Umsetzung der neu gewonnenen Erkenntnisse demonstriert – beispielhaft für andere (bayerische) Regionen. Mehr über das spannende Projekt gibt es hier.

Carolin Fried

MINT-Redaktion