Münchens erster Mitmach-Supermarkt

TEILEN

Wer sich beim solidarisch betriebenen Supermarkt engagiert, erhält eine günstige und faire Möglichkeit, sich bio, saisonal und regional zu ernähren. Am 8. Juli ist Eröffnung.

(c) Anna Shvets von Pexels

Auf den ersten Blick sieht der FoodHub wie ein „normaler“ Supermarkt aus. Dahinter steckt allerdings ein besonderes Konzept: Einkaufen können hier nur Mitglieder*innen. Das klingt jetzt vielleicht elitär. Das ist es aber ganz und gar nicht. Wer sich im Mitmach-Supermarkt mit Lebensmitteln und Drogerieartikeln eindecken möchte, muss sich aktiv beteiligen. An der Arbeit und an den Kosten. Beides ist absolut machbar für jeden, der die dringend notwendige Agrar- und Ernährungswende unterstützen möchte und dem Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit am Herzen liegen. Auch für Haushalte mit weniger Geld oder wenig Zeit.

Die Einlage im Verein beträgt 180 Euro. Geringverdiener zahlen nur 36 Euro. Dafür ist man dann Teil der Community, kann demokratisch mitbestimmen und wird zu allen Veranstaltungen eingeladen. Dafür kann man dann auch in der Deisenhofener Straße 40 in Obergiesing alle Produkte des täglichen Bedarfs einkaufen. Überwiegend saisonale Bioprodukte aus der Region sind das, hochwertige, frische, faire, gute und möglichst verpackungsfreie oder verpackungsarme. Die Produkte kommen direkt von teilnehmenden Höfen und Lebensmittelhandwerker*innen. Alle Hersteller*innen sind persönlich bekannt. Drei Stunden pro Monat heißt es dann für die Mitglieder: im Supermarkt mit anpacken – an der Kasse etwa oder bei der Warenannahme, bei der Einlagerung, beim Saubermachen, Käse schneiden, Nüsse abpacken, Ladenempfang oder in der Community. Als unwillkommene Pflicht soll das keiner sehen. Viel mehr als Spaß. Interessante und nette Leute gibt es gratis dazu.

Bio-Gemüse aus der Region (c) Daria Shevtsova von Pexels

Gute Produkte günstiger und gemeinschaftsgetragenes Wirtschaften – das ist die Idee hinter FoodHub

„Wir wollen gute Lebensmittel für alle Bevölkerungsschichten zugänglich machen, gutes Essen darf kein Privileg für Reiche sein“, sagen Kristin Mansmann, Quentin Orain und Karl Schweisfurth, die Initiatoren. Im Sommer 2019 hatten sie die Idee, einen solidarisch betriebenen Mitmach-Supermarkt zu gründen. Erfolgreiche Vorbilder gibt es bereits so einige: in Berlin, Köln, New York und Paris, in Belgien, Spanien, Italien und in der Schweiz.

Alle sind Mit-Eigentümer. Alle leben Transparenz. Alle gestalten gemeinsam die Zukunft des FoodHub. Alle leisten den gleichen Beitrag. Freikaufen geht nicht. Höhere Beiträge natürlich schon und sehr gern. Denn je mehr Kapital zur Verfügung steht, desto mehr kann renoviert, investiert und wie auch immer gestaltet werden. Finanziert wird der solidarische Supermarkt nicht nur durch die Einlagen der Mitglieder*innen, sondern auch durch Darlehen. Zum aktiven Mitglied können zwei im gleichen Haushalt lebende Personen angemeldet werden, die ebenso im FoodHub einkaufen dürfen. Kinder, Eltern, Partner*innen oder Mitbewohner*innen also zum Beispiel. Als Miteigentümer*in tritt man einer Gemeinschaft bei, die nach demselben Prinzip handelt: fair handeln, mithelfen, Transparenz leben, ökologischen und gesellschaftlichen Veränderungen beitragen. Und das mit guten Produkten zu fairen Preisen.

Weitere Informationen unter https://foodhub-muenchen.de

An dem Projekt nehme Höfe aus ganz Bayern teil (c) Mark Stebnicki von Pexels
Regional, saisonal und bio: (c) Karolina Grabowska von Pexels
Durch cleveres Wirtschaften bessere Produkte für alle schaffen - das ist die Idee hinter FoodHub (c) Matheus Cenali von Pexels

Carolin Fried

MINT-Redaktion