Per Fahrrad durch Apulien

Viele Wege führen über den Stiefelabsatz im Südosten Italiens. Besonders nachhaltig und von zahlreichen tollen Entdeckungen und Erlebnissen gekrönt, ist eine Fahrradtour.
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Sie möchten Apulien in aller Ruhe erkunden? Sie wollen abgelegene Orte zwischen monumentalen Olivenbäumen entdecken, UNESCO-Weltkulturerbestätten und stattliche Bauernhäuser, die in der dichten mediterranen Macchia verstreut liegen, kennenlernen? Der Süden Italiens erwartet Sie mit einer Fülle an Überraschungen! Vom Gargano bis zum Salento kann man Apulien auf alten Wegen und verschlungenen Landstraßen ergründen. Über zweitausend Kilometer hinweg. Kulinarische Leckerbissen, entlegene Dörfer, unberührte Landschaften und zahlreiche Kunststädte verwandeln die Reise in eine Zeit der Entschleunigung und des Wohlbefindens. Aufsteigen und los geht’s!

Kleine Pause gefällig? Im Trulli-Tal liegen nicht nur bezaubernde Dörfer, sondern auch herrlich ruhige Ländereien. © Vincenzo Pioggia

Welche Route Sie auch wählen, Apulien mit dem Fahrrad ist einzigartig und zu jeder Jahreszeit anders. Starten Sie vielleicht entlang der Adria, der Costa Imperiale, mit einer 150 km langen Strecke. Von Siponto, einem Meisterwerk der apulischen Romanik, erreichen Sie die Salinen von Margherita di Savoia, die seit 1977 unter Naturschutz stehen. Weiter geht es durch die beeindruckenden Städte Trani, Bisceglie, Molfetta und Giovinazzo. Nach einer Pause in Bitonto, der alten apulischen Hauptstadt des extra nativen Olivenöls, endet die anregende Fahrt in Bari Vecchia, der Altstadt der Hauptstadt der Region.

Italienflair pur. Bari punktet mit einem schönen Hafen, einer Strandpromenade und einer Altstadt mit zauberhaften Gassen. © Carlo Elmiro Bevilacqua
Italienflair pur. Bari punktet mit einem schönen Hafen, einer Strandpromenade und einer Altstadt mit zauberhaften Gassen. © Carlo Elmiro Bevilacqua

Von Bari radeln Sie weiter in den Süden, machen einen Halt in Polignano a Mare und fahren weiter an der Strandpromenade von Monopoli entlang nach Ostuni, vorbei an prächtigen alten Olivenbäumen, bis Sie in Brindisi ankommen, dem östlichen Tor, an dem die Kreuzfahrer Halt machten, bevor sie ins Heilige Land segelten.

Welche Route darf es sein? Fest steht: Jede steckt voller kultureller und landschaftlicher Höhepunkte.
Welche Route darf es sein? Fest steht: Jede steckt voller kultureller und landschaftlicher Höhepunkte. © Puglia Promozione

Wie auch immer: Eine Radtour durch Apulien ist eine clevere Möglichkeit, verschiedene Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und je nach persönlichen Vorlieben zu erkunden. Ob Sie nun durch Otranto oder Ostuni, das UNESCO-Weltkulturerbe Castel del Monte oder Lucera radeln, die apulische Landschaft ist übersät mit Häusern aus Ziegeln und Stein, die an eine glorreiche Vergangenheit erinnern: die weltberühmten Masserie, charmante Bauernhäuser, die oft mit kunstvollen Stuckarbeiten verziert und mit prächtigen Marmor- oder Mosaikböden ausgestattet sind und eine vornehme Atmosphäre ausstrahlen.

Zweck unbekannt. Der Stauferkaiser Friedrich II. ließ das imposante, achteckige Castel del Monte erbauen. © Silvio Detoma
Zweck unbekannt. Der Stauferkaiser Friedrich II. ließ das imposante, achteckige Castel del Monte erbauen. © Silvio Detoma

Die märchenhafte Atmosphäre und das ländliche Panorama stehen im Mittelpunkt der Radroute, die zu den Grotten von Castellana führt, dem größten Höhlenforschungsgebiet Italiens, während Alberobello zu den UNESCO-Welterbestätten Apuliens gehört und dank seiner einzigartigen Trulli-Häuser und weiß getünchten Gassen ein weltweit beliebtes Ziel ist.

Mal in einem „Schlumpfhaus“ übernachten? Die einzigartigen Rundhäuser oder Trulli in Albarobello können auch gemietet werden. © Paolo Petrignani
Mal in einem „Schlumpfhaus“ übernachten? Die einzigartigen Rundhäuser oder Trulli in Alberobello können auch gemietet werden. © Paolo Petrignani

Weitere Tipps:
Ein faszinierender Radweg startet in Gravina und endet in Grottaglie. Man kann die direkte Route nehmen, würde dann aber viele interessante Orte links und rechts davon verpassen. Die Städte Laterza und Ginosa etwa. Oder den Parco Naturale Regionale Terra delle Gravine, Apuliens Schluchten. Auch Castellaneta und Palagianello sind sehenswerte Stopps. Von hier kann man weiter in die antike griechische Stadt Taranto im Süden radeln und im Archäologischen Nationalmuseum MARTA die größte und wertvollste Sammlung griechischer Artefakte Italiens bewundern. Auch Crispiano ist einen Abstecher wert, bevor Sie in Grottaglie landen, der Heimatstadt der historischen Keramik Apuliens.

Eine andere Route führt über den “Masseria-Gürtel” und die Murge-Hügel an die Ionische Küste, wo der Parco Archeologico di Saturo zu einem Besuch lockt. Etwas östlich davon in Manduria können Sie die besten Primitivo-Weine probieren.

Östlicher geht’s nicht auf dem Landweg in Italien: der Faro di Punta Palascia bei Otranto. (c) Pietro Crivelli
Östlicher geht’s nicht auf dem Landweg in Italien: der Faro di Punta Palascia bei Otranto. © Pietro Crivelli

Für alle, die Stille in Verbindung mit schönen Landschaften lieben, empfehlenswert: eine Fahrradtour von Lecce nach Otranto durch dichte Wälder über das Dorf Acaya und hinein ins Naturschutzgebiet Le Cesine am Meer, dann weiter durch die Orte San Foca und Torre dell’Orso hindurch und entlang der Alimini-Seen zum großen Finale, den stattlichen Bastionen der Burg von Otranto und zum Leuchtturm von Otranto, dem östlichsten Punkt Italiens.

Weitere Impressionen:

Credits Titelbild: © Lorenza Dadduzio

Für weitere Informationen:

www.italia.it/en/puglia

IG: @italia.it

FB: @italia.it DE 

Und auf viaggiareinpuglia.it

Carolin Fried

MINT-Redaktion