Wellness, Safari, Familie, Sport und viele weitere Themen – G Adventures bietet Erlebnisreisen für kleine Gruppen und tut damit Gutes. Für die lokale Bevölkerung etwa.
Die ersten beiden Touren führten nach Ecuador. Weil Unternehmensgründer Bruce Poon Tip dort eine indigene Gemeinschaft kannte. Über drei Jahrzehnte später beherbergt diese Gemeinschaft noch immer die Gäste von G Adventures. Dadurch kann sie in ihrem Dorf bleiben und muss nicht in die Stadt ziehen wie viele andere. Das ist nur ein kleines Beispiel dafür, wie Tourismus richtig gemacht wird und wie er die indigene Kultur schützen kann. Nur eines von vielen, mit denen G Adventures Menschen in aller Welt unterstützt.
Mit G Adventures erleben die Gäste alle sieben Kontinente bei über 750 Touren. Spannende Touren sind das. Marine Trips etwa zu Pinguinen und Eisbären oder Segeltörns nach Kuba, Rail Trips durch Asien in der Transmandschurischen oder Transmongolischen Eisenbahn, Local Living Trips mitten hinein in den Alltag von z.B. toskanischen Olivenbauern, Abenteuerreisen mit Übernachtungen in Jurten, Hütten oder Dschungel-Lodges, Insider-Reisen nach Botswana, Simbabwe, Namibia, Indien und in viele andere Länder.
Bei jeder Tour fließt so viel Geld wie möglich in die Hände der Menschen vor Ort. So werden etwa lokale oder familiengeführte Hotels, Transportmittel, Restaurants und Reiseleiter eingebunden und in Punkto nachhaltigem Handeln geschult. Dank kleiner Gruppen – maximal 16 Personen – kann in Boutique-Hotels übernachtet werden, die einheimischen Familien gehören, oder sogar privat bei Familien zu Hause. Da teilt man auch mal die Mahlzeit mit einer älteren Dame in einer ländlichen Bauerngemeinde in Japan oder geht mit einem indigenen Stamm in Kolumbien wandern.
G Adventures unterstützt derzeit 100 Gemeinden auf der ganzen Erde. „Besonders am Herzen liegen mir die wunderbaren Frauen von Women with Wheels in Neu-Delhi“, erzählt Bruce Boon Tip. Im Rahmen dieses Projekts wurde Indiens erste Flotte von Taxifahrerinnen gegründet. Die Frauen wurden im Fahren unterrichtet und auch in Finanzfragen, Selbstverteidigung, Englisch und technischen Grundlagen. Zuvor hatten sie weder Arbeit noch eigenes Geld. Jetzt holen diese Frauen alle G Adventures-Reisende ab, die am Flughafen von Neu-Delhi ankommen und sorgen dafür, dass sie sich sofort entspannt und wie zu Hause fühlen.
Aller Anfang von G Adventures war allerdings ziemlich holprig. Als Bruce Poon Tip mit seiner Idee, eine authentische, nachhaltige Reiseerfahrung anzubieten, wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte, bei den Banken anklopfte, stieß er auf Unverständnis und Ablehnung. Kein Geld also für seinen brennenden Wunsch. Aber hey, der damals 22-Jährige hatte zwei Kreditkarten! Und so gründete er sein Unternehmen in einer Garagenwohnung in Toronto. Inzwischen ist G Adventures zum weltweit größten Anbieter von Abenteuerreisen für kleine Gruppen und zu einem globalen Sozialunternehmen herangewachsen mit weltweit 28 Standorten und über 2200 Mitarbeitern, unterstützt lokale Gemeinschaften und Unternehmen, die sowohl Frauen stärken als auch Möglichkeiten für Jugendliche schaffen und indigene Kulturen bewahren.
Wie die Zukunft aussieht? „Die Mission von G Adventures bleibt die gleiche“, sagt der Gründer. Man werde weiterhin einen verantwortungsvollen Tourismus vorantreiben und neue Wege entwickeln, um Menschen vor Ort zu unterstützen und zu stärken. Umweltthemen wie Wiederaufforstung, Korallenwiederherstellung und Plastikreduzierung sollen noch stärker in den Fokus gerückt werden. Einen gewissen CO2-Ausstoß kann allerdings ein auch noch so ambitionierter Bruce Boon Tip weder leugnen noch komplett vermeiden. Aber er kennt ein paar Tricks: Direktflüge, wann immer möglich beispielsweise und nur das einpacken, was man wirklich braucht – jedes Kilo im Flugzeug kostet CO2.
© G Adventures
The Last Tourist
Der Dokumentarfilm befasst sich mit der Geschichte des modernen Tourismus und damit, was wir falsch gemacht haben. Tiere leiden lassen zum Beispiel, um Spaß zu haben, Waisenkinder aus Profitgründen ausbeuten, sich entwickelnde Volkswirtschaften durch ausländische Hotelketten unter Druck setzen. Experten wie Dr. Jane Goodall, Friedensbotschafterin der Vereinten Nationen, kommen zu Wort. Bisher ist der Film nur in den USA und in Kanada zu sehen. In Kürze soll er auch zu uns kommen.
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