Von Biogas zu Beton

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Abbruchbeton ist der größte Abfallstrom der Welt: Rund eine Milliarde Tonnen fallen jedes Jahr weltweit an, allein in Deutschland jährlich 70 Millionen Tonnen. Wie wäre es also, diesen Abfallstrom in eine „Kohlenstoffsenke“ zu verwandeln, die nicht vermiedene oder schwer vermeidbare Emissionen aus der Atmosphäre entfernt?

Neustark hat eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, Abfallstrom in eine „Kohlenstoffsenke“ zu verwandeln, und zwar, indem CO2 abgeschieden wird, um es in mineralischen Abfallströmen wie Abbruchbeton dauerhaft zu speichern.

Das Prozedere: Um das CO2 zu gewinnen, arbeitet neustark mit Biogasanlagen zusammen. Diese trennen während der Biogasaufbereitung Methan von CO2. Mithilfe von neustarks innovativer Technologie, die direkt an der bestehenden Anlage installiert ist, wird das hochreine CO2 aufgefangen und verflüssigt. Danach wird es zu nahe gelegenen Speicheranlagen transportiert – hier arbeitet neustark mit Recyclern zusammen –, wo die mineralischen Abfallmaterialien wie Abbruchbetongranulat, Betonmischwasser, Schlacken oder Aschen mit dem CO2 in Verbindung gebracht werden und unterbrechungsfrei in bestehenden Produktionsprozessen integriert.

Dadurch wird ein beschleunigter Mineralisierungsprozess ausgelöst, wobei das CO2 mit dem Granulat reagiert und als Kalkstein dauerhaft in dessen Poren und an der Oberfläche gebunden wird. Das Risiko einer Umkehrung der Speicherung ist bewiesenermaßen vernachlässigbar. Und da für diesen Prozess biogenes CO2 verwendet wird, entstehen sogenannte Negativemissionen.

Pro Tonne Abbruchbeton können ca. 10 kg CO2 gespeichert werden – das bedeutet allein für Deutschland ein enormes Potenzial: Mithilfe von neustarks Technologie können rund 700.000 Tonnen CO2 dauerhaft in Abbruchbeton gespeichert werden. Dieser Ansatz bietet eine bereits heute realisierbare Alternative zur bisher diskutierten Lösung der lokalen unterirdischen Speicherung von CO2 oder des Transports des überflüssigen CO2 an Speicherstätten rund um die Nordsee.

Neustark treibt die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen kräftig voran. 21 Abscheidungs- und Speicheranlagen im deutschsprachigen Raum sowie im UK sind bereits in Betrieb, 40 weitere in Bau. Alles mit dem Ziel, im Jahr 2030 eine Million Tonnen CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen und dauerhaft in mineralischem Abfall zu speichern.

Weitere Infos unter: neustark.com/de

Foto: neustark

Carolin Fried

MINT-Redaktion