Während sich Meere und Flüsse bedingt durch den Klimawandel erwärmen, könnte man Wärme an anderer Stelle gut gebrauchen: Warum also keinen Synergieeffekt herstellen?
Das gelingt nun in der dänischen Stadt Es-bjerg an der Nordseeküste mit einer industriellen Wärmepumpe. 25.000 Haushalte soll sie jährlich mit 280.000 Megawattstunden Wärme versorgen. Dazu entzieht ein Wärmetauscher dem entnommenen Meerwasser drei Grad Wärme und überträgt diese auf das Kältemittel Kohlendioxid. Das nun gasförmige Kohlendioxid wird, dank Windkraftenergie, komprimiert, wodurch es sich erhitzt. Weil Wasser eine höhere Ausgangstemperatur besitzt als Luft, ist es die ideale Abwärmequelle – das gilt auch für See- und Flusswasser. In Deutschland betreibt Rosenheim als erste Stadt eine Flusswasser-Wärmepumpe, um
Haushalte flexibel und umweltfreundlich mit Fernwärme zu versorgen. Auch Mannheim bedient 3.500 Haushalte dank einer solchen Anlage und Köln will das Wasser des Rheins nutzen, um ab 2027 ökologische Wärme an etwa 50.000 Haushalte zu liefern. Dass das Wasser geringfügig abgekühlt wieder zurückgeleitet wird, kann laut Expertenmeinung dem Ökosystem nur guttun.
Text: Sigrun Borstelmann
Foto: MAN Energy Solutions