Zwei Jahre sustainapple

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Die Südtiroler Obstwirtschaft marschiert konsequent in Richtung Nachhaltigkeit. Klimaneutralität bis zum Jahr 2030, Konzepte zur Kreislaufwirtschaft, soziale Projekte knackige Ziele wie diese gehören zur Strategie.

Die Namen sind weit über die Landesgrenzen bekannt: Gala, Red Delicious, Pink Lady oder Morgenduft etwa. Dass mit dem Südtiroler Apfel auch eine nachhaltige Strategie verbunden ist, wissen womöglich nicht viele. Seit Jahren strebt die Südtiroler Obstwirtschaft nach einer Balance von Innovation und Tradition, Ökologie und Ökonomie, sozialer Ausgewogenheit und wirtschaftlichem Erfolg sowie einer gerechten und fairen Teilhabe aller am Erfolg. Das Ziel: eine gesunde und enkeltaugliche Zukunft. Noch intensiver läuft’s seit November 2020. Seitdem gibt es die neue Nachhaltigkeitsstrategie sustainapple. Die Bilanz zum zweiten Jahrestag: äußerst positiv

„Mit sustainapple haben verschiedene Akteure der Südtiroler Obstwirtschaft gemeinsam konkrete Maßnahmenpakete rund um den Südtiroler Apfel erarbeitet, die in einem verbindlichen Zeitplan bis 2030 umgesetzt werden“, beschreibt Georg Kössler, Obmann des Südtiroler Apfelkonsortiums, die Strategie. Im Zentrum stehen drei Bereiche: „Der Südtiroler Apfel als weltweites Erfolgsmodell“, „Wir ernähren die Menschen gesund“ und „Die Natur als Partnerin“. Er sei stolz darauf, dass in den letzten zwei Jahren in allen drei Bereichen bereits zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht wurden.

Geprüfte Qualität – die Südtiroler Apfelwirtschaft hat sich für Nachhaltigkeit verpflichtet © Kottersteger

Eines der Ziele von sustainapple: Bis zum Jahr 2030 soll der Südtiroler Obstanbau über alle Produktionsschritte hinweg klimaneutral sein. Zudem soll ein überregionales Konzept für Kreislaufwirtschaft implementiert werden. „Wir verstehen die Natur als Partner und wollen sowohl im integrierten als auch im biologischen Anbau neue Maßstäbe setzen“, betont Georg Kössler. „Dafür fördern wir gezielt die Biodiversität, unter anderem durch Heckenprogramme, Nistkästen, den Einsatz von Nützlingen oder Bienenschutzmaßnahmen.“

Auch in puncto technische Innovationen ist die Südtiroler Obstwirtschaft schon weit gereift. Zahlreiche Projekte sind seit 2022 entstanden. Recycling und Upcycling landwirtschaftlicher Ressourcen etwa oder die Nutzung von Wasserkraft und weiterer erneuerbarer Energien. Oder das spannende Pilotprojekt „Kultivas“, bei dem anhand von Daten und unter Schonung von Ressourcen der beste Standort sowie die ideale Bewirtschaftungsform für verschiedene Apfelsorten ermittelt wird. Auch im neuen digitalen Freilandlabor „LIDO“ im Versuchszentrum Laimburg steht Smart Farming im Mittelpunkt, also die nachhaltigere und ressourcenschonende Produktion mithilfe moderner Technologie. Forschungsinstitutionen und Unternehmen können hier digitale Technologien und Robotik unter Praxisbedingungen testen.

Damit wir auch in Zukunft noch kräftig und gesund zubeißen können © Südtiroler Apfelkonsortium/Manuel Kottersteger

Dann gibt es noch das Projekt „INNOEnergie“. Der Südtiroler Bauernbund hat sich damit die Steigerung der Energieeffizienz in landwirtschaftlichen Betrieben auf die Fahnen geschrieben. Und seit Dezember 2021 wird in vier neuen Laboren der naturwissenschaftlich-technischen Fakultät der Universität Bozen zu technologischen und nachhaltigen Innovationen in den Bereichen Landwirtschaft, Automatisierung und Robotik, Industriehydraulik, grüne Energie und Landschaftsschutz geforscht.

Knackig, saftig, süß – bei Südtiroler Äpfeln ist jeder Bissen ein gesunder Genuss © Südtiroler Apfelkonsortium/Manuel Kottersteger
Apfelland Südtirol

Südtirol ist das größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet in Europa. Südtiroler Apfel g.g.A. steht für geprüfte Qualität, intensiven saftigen Geschmack und frisches Aroma. Grund sind die 300 Sonnentage pro Jahr und das alpin-mediterrane Klima: Kühle Nächte und warme, sonnige Tage schaffen die idealen Anbaubedingungen für den Südtiroler Apfel. Dadurch erlangen die Früchte die richtige Größe, Form, Farbe und besonders wichtig: den Geschmack. Insgesamt gibt es über 7.000 Apfelbauern in Südtirol. Südtiroler Äpfel sind schmackhaft, gesund und lassen sich mit ihrer Vielfalt hervorragend pur oder in kreativen Rezepten verarbeitet genießen, vom Aperitif bis zum Dessert. 13 Apfelsorten dürfen das Gütesiegel „Südtiroler Apfel g.g.A.“ tragen. Die Abkürzung g.g.A. steht für „geschützte geografische Angabe“.

Weitere spannende Informationen gibt es unter:

Carolin Fried

MINT-Redaktion